Anmeldung

   

Noch zur Zeitenwende genoss die Hexe bei den nordeuropäischen Völkern als Weise Frau, als Zauberkundige, Heilerin und Prophetin ein hohes Ansehen.

(Weissagerin) hießen sie im hohen Norden. Sie trugen einen Zauberstab, sangen sich mit Zauberliedern in die Ekstase und weissagten Sie vermochten es aber auch, Unheil über ihre Feinde zu bringen. Sie konnten die verborgenen Wesen beim Namen rufen, kannten Worte und Runen, die in die Tiefe wirken. Ihr Wort, ihr Zauberkraut konnte als Segen wirken oder auch als Fluch.

Die Fähigkeit, Schadenzauber zu betreiben und Feinde ohne sichtbare Waffen zu töten, war Wasser auf die Mühlen der christlichen Missionare, die die keltischen, germanischen und slawischen Stämme von der überlegenheit ihres Dogmas zu überzeugen suchten.

Die Missionare versuchten in der Zeit der Völkerwanderung, die weisen, kräuterkundigen Frauen zu diffamieren. Zusammen mit den Berserkern und heidnischen Priestern stellten sie nämlich das Haupthindernis zur Bekehrung dar.

Es waren Rivalen im Kampf um die Herrschaft über die Seelen.
Auch heute kämpfen wir den gleichen Kampf, die Kirche mit den gleichen Mitteln, nur sind wir heute viele und es gelingt nicht mehr ohne Aufsehen zu erregen die Weisen Frauen zu Vertreiben. Vieles vom alten Wissen ist nicht verloren, viele junge Hexen kommen dazu die altes Wissen aus vielen Inkarnationen mit bringen und so wird wieder zusammen gefügt was schon immer zusammen gehört hat.

Doch früher wurden heilige Bäume gefällt, Götter zu Dämonen degradiert, der heidnische Kult als Götzendienst schwer bestraft, die Weisen Frauen als Wetterhexen und Giftmischerinnen dargestellt. So nahm die Geschichte Ihren lauf.

Es wurde verboten:

  • Götzenbildern,
  • Götzendienst an Gräbern, Grabopfer, das Totenmahl und das Singen von Totenliedern,
  • Totenbeschwörung beziehungsweise das Befragen der Toten,
  • Kulte und Opfer in Wäldern und Hainen, an Bäumen, Steinen, Quellen und Kreuzwegen,
  • das Frühlingsfest im Februar,
  • gesungene Zauberworte, Reime, Beschwörrungen
  • Mondzauber der Frauen,
  • Orakel, Wahrsagen, lesen aus Rauch,
  • Beschwörung der Götzen, Traumdeuten, Kräuterkunde, Liebestränke, bereiten von Tinkturen

Um den eigentlichen Inhalt der naturorientierten Religion der Heiden kümmern sich die Glaubensboten nicht. Es wäre ja auch Sünde gewesen, sich näher mit den abscheulichen Götzen zu befassen. Für die Mönche und Missionare war es egal, ob die Teufel und Dämoninnen Wotan oder Pan, Holle, Diana oder Artemis hießen. Die Disen, Idisen und Weisen Frauen wurden in einen Topf geworfen, mit der Hexe von Endor und anderen unholden Töchtern der Finsternis aus dem Alten Testament.

Als Kräuterkundige und Hebamme blieb die Weise Frau bei den Dorfbewohnern dennoch unentbehrlich. Auch wenn sie von den kirchlichen Institutionen in den Schatten gestellt wurde, so war sie weiterhin, wenngleich im volkschristlichen Gewand, bis ins Mittelalter Trägerin alter Spiritualität. 
Die der Freya geweihten Kräuter wurden nun im Namen der Gottesmutter oder Dreifaltigkeit gesammelt. Manche Wotanskräuter wurden dem Pestheiligen Rochus geweiht, denn dieser war wie Wotan ein Wanderer mit Stab, Mantel, Schlapphut und einem Wolf (bzw. Hund) an der Seite. Die Pflanzen des Donar/Thor, die den Schätzesucher oder Wurzelgräber vor Schlangen und Lindwürmern schützen, wurden nun dem heiligen Georg, dem Drachentöter -Michael oder dem »Riesen« Christopherus zugedacht. Der Seidelbast , der einst dem Himmelsgott Zius (Tius), dem Bezwinger des Fenriswolfs geweiht war, wurde wie viele andere Giftkräuter zu einer Teufelspflanze. Solange das Volk zur Messe kam und seine Abgaben machte, störte sich niemand an den ländlichen Heil- und Zauberpraktiken, dem dummen Aberglauben (superstitiones), der mit solchen Pflanzen getrieben wurde.

Aber dann, im Hochmittelalter, als die Pest immer grausamer wütete, zunehmende feudale Unterdrückung die allgemeine Lebensangst schürte und fanatische Katharer die Kirche der spirituellen Laxheit bezichtigten, veränderte sich die Sicht der Dinge erneut. Der Kirchengelehrte Thomas von Aquin definierte von nun an den Aberglauben als Sünde wider Gott. Eifrige Akademiker gingen ans Werk, eine Dämonologie zu konstruieren, in der der Teufel als mächtiger Fürst der Dunkelheit und gefährlicher Gegenspieler Gottes furchterregende Dimensionen annimmt. Er ist nicht mehr der Hans-spring-ins-Feld, der gelegentlich in der Mittagsstunde erschien, wenn man sich von der schweren Feldarbeit ausruhte; er ist nicht der arme Teufel, der beim Bau einer Kirche oder einer Brücke Steine schleppen musste, um dann um seinen Lohn geprellt zu werden; er ist auch nicht mehr der wilde Jäger, der grüne Junker, der aus Kot Gold machen kann, der schwarze Fremde, der den jungen Frauen die Sinne verwirrt, sich aber mit würzigen Kräutern vertreiben lässt, nein, er ist nunmehr die Verkörperung des Bösen schlechthin.

In den Köpfen der Kleriker entstand eine satanische Gegenkirche, die alles, was recht und gut ist, bedroht. Hebammen, Kräuterfrauen und abergläubische Bauersfrauen gerieten langsam unter Verdacht, Dienerinnen dieser Satanssynagoge zu sein. Aber erst um 1480 herum wurde die Hexe in der kirchlichen und staatlichen Gesetzgebung vollends als Negativfigur definiert.

So ist es leider auch heute noch zum teil, doch wenn jeder mal genau nachlesen würde, so würde er erfahren, das die Weisen Frauen sich nur dann wirklich mit Magie und Zauber rächten wenn sie bedroht wurden. Aber gegen den Feldzug der Missionare und dem sogenannten Hexenhammer, gab es nicht mehr viel auszurichten. 
Viele, wenn nicht sogar die meisten verbrannten auf Scheiterhaufen, verhungerten in den Gefängnissen oder starben an den Folgen der Folter.

Mindestens 200.000 Menschen, meist Frauen, sind dem Hexenwahn zum Opfer gefallen. Manche Forscher halten auch die Zahl – 350.000 – für realistisch. Die Letzte Hexenverbrennung fand angeblich im Jahre 1775 statt.

   

Livechat

LiveZilla Live Chat Software

   

IVHKarin Schwarz ist anerkannte Heilerin des IVH

   
© Praxis-KKS